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Workshop 5: Eltern ins Boot holen!

Moderation:
  • Claudia Bachtenkirch, Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) 
Inputgebende:
  • Nadja Lösch / Sandra-Daniela Müller, Programm „Schulerfolg sichern“ Sachsen-Anhalt
  • Ulrike Hänert / Marie Schirner /Christian Wagner, Schulsozialarbeiter*innen, Kinder- und Jugendhaus e.V.
  • Thomas Ernst, RÜMSA-Projekt "Berufsorientierung für Schüler*innen mit ihren Eltern", Bildungs-, Technologie- und Handelsgesellschaft mbH Eisleben

Eltern sind die Expert*innen für ihre Kinder, denn sie kennen sie am besten. Im Fokus des Workshops stand daher, unterschiedliche Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis zum Einbezug von Eltern in die beruflichen Orientierungs- und Entscheidungsprozesse ihrer Kinder aufzuzeigen und sich über deren Mehrwert und Nachhaltigkeit auszutauschen.

Der Austausch zeigte: es gibt nicht das Rezept – sondern es braucht viele Faktoren, um mit Eltern erfolgreich zusammenzuarbeiten. Neben Wertschätzung und Vertrauen, als Basis für eine gelingende Ansprache, braucht es Motivation und Engagement sowohl bei den Lehrkräften und Schulsozialarbeiter*innen als auch bei den Eltern und ihren Kindern. Eltern engagieren sich stärker, je mehr sie den Eindruck bekommen, dass ihre Beteiligung gewollt ist und dies für sie Sinn macht. Zudem sollten die Angebote für die Zusammenarbeit so gestaltet sein, dass sie die unterschiedlichen Bedürfnisse aller beteiligten Akteuren in Bezug auf Inhalte, Formate und ggf. der Sprache berücksichtigen. Dabei neue, moderne Medien zu nutzen, finden viele Eltern attraktiv.

Bei Eltern, die scheinbar schwer erreichbar sind, hat sich die aktive und persönliche Ansprache durch Multiplikatoren bewährt. Beispielsweise bietet der Austausch in der Muttersprache zugereisten Eltern ohne deutsche Sprachkenntnisse die Möglichkeit, zur niedrigschwelligen Partizipation und schafft eine Willkommenskultur.

Die Präsentationen zur Veranstaltung können Sie im Folgenden herunterladen:

 

Erfahrungen / Mehrwert 

  • Eltern bieten eine wichtige Unterstützungsressource bei der Berufsorientierung ihrer Kinder.
  • Eine transparente, anerkennende und wertschätzende Schulkultur hat eine positive Wirkung auf ein gutes Miteinander.
  • Bei scheinbarem Desinteresse darf keine Stigmatisierung der Eltern erfolgen, da auch andere Faktoren (z. B. lange und unflexible Arbeitszeit, eigene negative Sozialisationserfahrungen mit der Schule, schwierige Lebensumstände) den Kontakt und die Zusammenarbeit erschweren können.
  • Bei Schulen mit hohem Migrantenanteil sind ein mehrsprachiges Personal und interkulturelle Kompetenzen Schlüsselfaktoren.
  • Vorhandene Netzwerke zu aktivieren und einzubinden wirkt in der Zusammenarbeit mit Eltern unterstützend.

Nachhaltigkeit

  • Eltern als Multiplikatoren für die Berufsorientierung ihrer Kinder zu befähigen, wirkt nachhaltig.
  • Einen Perspektivwechsel zu vollziehen – auch im Kontext interkultureller Kompetenz – wirkt sich auf die Zusammenarbeit mit Eltern langfristig positiv aus.
  • Sozialarbeit muss nachhaltig, auf Grundlage einer soliden finanziellen Ausstattung, verortet sein.

Broschüre: Eltern ins Boot holen